Das war dann zunächst eine Vater-Sohn-Aufgabe. Nachdem das große Zittern schon vorher angefangen hatte, weil drei Tage vor Beginn der DM ein Mitspieler aus Johns Triplette abgesagt hatte und Dirk Beckschulte vom PBV doch noch auf die letzte Minute einen Mitspieler organisieren konnte.
Also mit Adrenalin im Blut hingefahren, um 8 Uhr dagewesen. Als erstes mal die Partner suchen. Jessika war mit Ihrem Vater da, die hatten wir schon auf der Autobahn gesehen. Aber eine bange ¾ Stunde kein Lebenszeichen von Dirk und dem dritten im Bunde, Fabian. Zeit genug, um auf der insgesamt ziemlich tollen Anlage von Ratingen Lintorf ein paar Kugeln zu werfen. Und auf der Startliste festzustellen, was man schon wusste: die drei starten als Nobodies ohne Ranglistenpunkte auf dem 24. und letzten Startplatz für die Juniors bis Jahrgang 1995 in der DM Jugend.
Endlich! Alle Spieler sind da und angemeldet, der erste Spielpartner ist gefunden und wenn man zusieht, ist man auch direkt der Coach des Teams. Genützt hat das zunächst nix. Die Pfälzer haben John, Jessika und Fabian erstmal kurz auf links gedreht: 13:2. Da bleiben dann nur ein paar aufmunternde Worte: ihr seid nicht so schlecht wie ihr jetzt denkt! Gut. Runde 2 gegen 3 Mädels aus Niedersachsen. Superspiel, nur nicht für unsere 3. Den anderen ist richtig gutes Boule gelungen. Immerhin: 3 Punkte. Spiel 3 gegen Hessen lief auch nicht besser, aber so langsam kamen die drei ja ins Spiel. Und keiner hat aufgegeben. Super! Aber fürs Ego fehlt jetzt auch mal ein Sieg oder ein paar geile Punkte. Spiel 4 gegen NRW war der Schlüssel dazu. Kommt noch ein bisschen Glück dazu, ein-zwei Löcher vom Gegner. Und das, was so typisch für Boule ist: mentale Verfassung. Da hätte man zeitweise schon denken können: wieso werden die nicht nervös? Der Gegner wurde es. Sieg nach Zeitlimit. Ok. Aber Sieg.
Zwischendurch der Klassiker: Kugeln vertauscht. Immer wieder gern genommen. Mein Gott war ich froh, dass ich immer wusste wo meine waren. Im letzten Spiel der Vorrunde gabs dann nochmal eine kleine Lehrstunde aus Baden-Württemberg. Naja, immerhin war man nach der Vorrunde nicht mehr letzter.
Wer jetzt gedacht hätte: prima, den Rest machen wir morgen, der hatte sich aber geschnitten. Weiter gings mit dem ersten KO-Spiel in der Hauptrunde, natürlich nur noch im B-Turnier. Da waren unsere drei schon fertig mit der Welt: Papa ich will nach Hause. Kurzes Gespräch mit dem Coach vom Team Niedersachen. Denke es geht 13:4 für Euch aus. Nach 7:1 für unser Team ist er gegangen. Was machen die da? Superspieler mit taktischen Megaklöpsen. Unsere drei sind bescheiden. Aufnahme für Aufnahme, Hauptsache Punkt. Boule ist nichts für schwache Nerven. Für meine schon gar nicht. Am Ende kommen sie nochmal ran. Brauchen eigentlich wieder nur 6 Totalschnitzerkugeln von uns. Aber das passiert nicht! Hammer! Achtelfinale! So kann man bei Einbruch der Dämmerung noch fröhlich nach Hause fahren. Am nächsten Tag wollte ich eigentlich selber spielen, aber muss man da nicht dabeisein? Das ist ja nicht irgendein Turnier, das sind die Deutschen Meisterschaften!
Der Sonntag begann schon als ein herrlich sonniger Tag. Man muss pragmatisch denken: je länger man im Wettbewerb bleibt, desto weniger muss man bis zur Siegerehrung warten. Vorher gibt es nämlich die Spiellizenz nicht zurück. Beginnen wir also mit dem Achtelfinale, kurz nach 9 Uhr angepfiffen. Pech nur, wenn wieder einer deiner Spieler nicht da ist. Macht auch den Gegner nervös. Ok, erst mal ein bisschen warten und Kugeln probewerfen. Aber dann muss zu Recht der Schiri kommen und sagen: mit 4 Kugeln anfangen oder alle 5 Minuten 1 Punkt für den Gegner. Einen Punkt haben sie gemacht, dann ist Fabi an Bord. Sie sind ein Team, sie spielen konzentriert, einer steht für den anderen ein. 9 Punkte stehen auf der Uhr. Und dann wieder Geschenke für den Gegner. Am Ende 9:8, glücklich gewonnen aber gewonnen. Wieder nix für schwache Nerven. Halbfinale!!
Der Gegner heißt Hessen. Sie kamen in Rot, aber die Zipfelmütze fehlte für die Weihnachtsgeschenke in den ersten drei Aufnahmen. Da hätte es 13:0 stehen müssen. Totalausfall bei uns. Meine Oma spielt besser Boule. Oder wie der Franzose sagt: Ma grandmere! Allein für diesen Satz lohnt es sich 1200 Kilometer nach Südfrankreich zu fahren. Zum Haareraufen. Gott sei Dank habe ich nicht viele. Egal, die drei haben so viel erreicht. Bei 11:0 haben sie dann angefangen zu spielen. Da hatten die Hessen dann endlich ein Einsehen. Aber, auch wieder der Franzose sagt: pas Fanny. Auch eine Mörderleistung. Keinmal sind Sie komplett untergegangen. Am Ende 3. Platz im B-Turnier der deutschen Meisterschaften. Absolut geil. Zu schön um wahr zu sein. Strahlender Sonnenschein, Traumlogistik von den Ratingern, megageile Currywurst und am Schluss noch nach einem fast dopingfreien Tag (wenn man von den Zigaretten absieht, die auf dem Gelände selbstverständlich nicht gestattet waren) noch ein kühles Altbier zur Belohnung.
Und natürlich die Siegerehrung. Mit einem NRW Jugendmeister. Und einem einzigen weiteren Team aus NRW bei den Juniors: den Nobodies Jessika, Fabian und John. Der übrigens ganz selbstverständlich für Catain Jack Sparrow gehalten wurde, was dem Team NRW 5 auch den Titel „Die Piraten“ einbrachte. Nach dem Motto: „John, du bist der grottigste Boulespieler, von dem ich je gehört habe“. „Aber Ihr habt von mir gehört“. Ja genau, das offizielle T-Shirt gewinnt keinen Schönheitspreis. Da kann man auch piratenmäßig im Trikot der Boulefreunde Wermelskirchen aufs Treppchen steigen und mit der Fahne Lokalpatriotismus zeigen. Bleibt mir am Schluss eines langen, anstrengenden und sonnigen Wochenendes eins zu sagen: ich habe richtig geiles Boule gesehen. Und wenn ich ein gutes Team habe, kann ich auch die Cracks schlagen. Das ist Boule und deswegen sind wir alle süchtig danach.
Euer Matthias
01.05.12 – 25. Neandertal-Turnier Erkrath
Der Spätsommer zeigte sich noch einmal von seiner besten Seite und bescherte den fast 350 Boulespielern aller Klassen in Neunkirchen-Seelscheid einen wunderschönen Sonnentag und dementsprechend ganz vielen einen ordentlichen Sonnenbrand. Gegen den Tabellenzweiten aus Niederzier verloren wir alle Spiele relativ klar, waren dann aber eingespielt und konnten endlich! Gegen Bonn-Röttgen unseren ersten Sieg einfahren (4:1). Das dritte Spiel gegen Schleiden-Oberhausen begann mit einem 9:13 von Christian, Dennis und Juppi, allerdings konnten Ulla, Andrea und ich das zweite Triplette zu unserer eigenen, aber speziell des Gegners Verwunderung mit 13:0 gewinnen. Leider mußte ein Spieler der Krauthausener wegen eines familiären Vorfalls urplötzlich nach Hause fahren, sodaß wir ein Doublette bereits kampflos gewonnen hatten. Es brauchte also nur noch einen Sieg aus den zwei verbleibenden Doublettes, wobei sich Ulla und Juppi zu einem 11:13 mühten, während unsere angeblich erschöpfte Jugend fröhlich mit den Dorfkindern auf dem angrenzenden Rasenplatz kickte. Andrea und ich waren dann weiter sehr souverän und gewannen 13:3, das bedeutete unseren zweiten Sieg, der uns vom Tabellenende auf den vorletzten Platz beförderte. Interessant bei der Betrachtung der Tabelle ist der Umstand, dass wir bei nur zwei Siegen auf Platz 9 die gleiche positive Punktedifferenz von 21, wie der zweitplatzierte haben und nur 322 Gegentreffer bekommen haben, da ist nur noch der Tabellenführer BC Köln besser. Soll heißen, wir haben unsere gewonnenen 15 Spiele alle sehr hoch gewonnen und die verlorenen 20 alle ganz knapp verloren, ein kleiner Trost, aber auch Fingerzeig. Um die Statistik zu vollenden: von 14 Triplettes haben wir 6 gewonnen (42,85714 %) und von 21 Doublettes haben wir 9 gewonnen (42,85714 %). Also wie im richtigen Leben, unter 50 % = mangelhaft!
Der letzte Spieltag findet am 30.9. in Leverkusen statt, da geht es gegen Meckenheim und das letzte Spiel des Ligajahres gegen unsere Nachbarn aus Wipperfürth. Mit zwei Siegen könnten wir noch auf Platz 5-7 vorrücken. Das wäre ein schöner Abschluß für unsere erste Saison.
Unsere zweite Mannschaft hat in Köln-Nippes gespielt und gleich das Auftaktmatch gegen Meckenheim mit 3:2 gewonnen. Die Euphorie war aber schnell dahin, denn gegen Tabellenführer Euskirchen gab es eine 0:5 Klatsche. Das dritte Spiel gegen die Hausherren aus Nippes wurde dann ganz knapp mit 2:3 verloren, auch wieder wegen einer 12:13 Niederlage im Triplette. Das Triplette ist das große Manko unserer zweiten Mannschaft, nur 1 von 14 Spielen konnte gewonnen werden (7 %), allerdings 10 von 21 Doublettes (48 %). Vielleicht können wir am 30.9. gegen Brühl, Hürth und Meckenheim groß auftrumpfen, denn der letzte Spieltag der Kreisliga C wird aufgrund von Matthias` Engagement bei uns in Wermelskirchen ausgetragen, unser Heimrecht sollte noch ein paar Siege möglich machen.
Soweit so gut, jetzt freuen wir uns auf den 16.9. in Leverkusen, zum ersten WWWW.Turnier. Allez les boules…
Euer Marcel
Die erste Mannschaft musste eine über 100 km lange Anfahrt in Kauf nehmen. Es ging in die tiefste Eifel nach Schleiden-Oberhausen, wo wir noch nie waren. Die zweite Mannschaft hatte es besser, denn es ging nach Brühl. Dort konnte endlich der erste Sieg in der Liga gegen Hürth verbucht werden, und das obwohl das ganze Team bis in die frühen Morgenstunden bei Lisas und Freddys Abi-Ball gefeiert hatte. Weniger erfreulich waren wieder unsere beiden 2:3 – Niederlagen. Gegen den Tabellenführer BC Köln konnten wir das noch verschmerzen, aber gegen die Kollegen vom Tabellenende aus Nippes wollten wir unbedingt gewinnen. War wieder nichts.
Also neuer Anlauf im September. Bis dahin allen eine schöne Sommer- und Urlaubszeit.
Andrea und ich spielen am 7.7. noch die Doublette-mixte-Meisterschaft in Köln Höhenhaus, vielleicht kann ich Euch ja nächste Woche davon was Positives berichten. So long
Euer Marcel
P.S.: das erste WWWW-Turnier (Wermelskirchen, Wiesdorf, Wipperfürth, Witzhelden) ist jetzt unter Dach und Fach. Es findet am 16.9. zum ersten Mal in Wiesdorf statt.
Wir freuen uns alle sehr auf dieses Nachbarschafts-Freundschafts-Turnier.
Wenn man Ati und Lothar mitzählt, sind wir mit 4 Doublettes zum Kothen (man beachte bitte das h) ins Tal gefahren, wo man einen Platz vorfindet, der auf den ersten Blick gut bespielbar aussieht, sich aber nach und nach für alle Teilnehmer als sehr anspruchsvoll herausgestellt hat. Selbst bei den diversen hochkarätigen Spielern konnte man Probleme beim Legen beobachten, das liegt vor allem an der seltsam schiefen Neigung und diversen schwer erkennbaren Querrinnen. Nicht selten wurde bei 60 cm gemessen. Weil der frisch infizierte Konstantin mit seinem Bruder nicht wirklich harmoniert, spielte er mit seinem Vater Frank und Freddy spielte mit Dennis, die auch noch nie zusammen gespielt haben. Andrea und ich sind ja jetzt schon ein alter Hut. Da Lothar endlich mal nicht arbeiten mußte, konnte er mit seiner Herzdame immerhin zwei Siege einfahren und der vormals von Ati hochbezahlte Dieter, der nun allein erschienen war, mußte sich mit einem stadtbekannten Wuppertaler Flaneur abgeben. Aufgrund eines Freiloses in der ersten Runde verbuchten Andrea und ich am Ende drei Siege und landeten auf dem 15. Platz. Die Niederlage gegen Bernd Potthoff und Martin Barr fiel ziemlich deutlich aus, wogegen wir gegen Corinna Mielchen und Reinhard Schöpf gut mithalten konnten. Dennis und Freddy enttäuschten am Ende mit nur einem Sieg, diesem Duo hatten wir alle mehr zugetraut. Konni und Papa erspielten sich immerhin zwei. Ein schöner Tag in Wuppertal, der Sieg ging an die Platzherren, den Zöllner und Martin, die sich gegen die favorisierten Daniel Bec und Jean Koffi Dosseh durchsetzen konnten, vielleicht wirklich, weil sie den Platz besser kennen.
Vielen Dank für die nette und gute Bewirtung an Leo und sein Team. Bis bald
Euer Marcel
Ja, beim 24. Kölner Sextett waren wir auch noch, obwohl wir unser eigenes Turnier-Wochenende vor der Nase hatten. Frank und Freddy, Andrea und Juppi, Jürgen aus Wipperfürth und ich. Außer Andrea und mir war noch niemand vorher da und so waren alle überwältigt von diesem Boule-Event, erneut mit Rekord-Teilnehmerfeld von 85 Sextetts (also 510 Spieler). Aus der ganzen Republik und aus Holland kamen unsere Gegner in den insgesamt 18 Partien, von denen wir 8 gewinnem konnten. In der Schule wird das ja mit „mangelhaft“ bewertet, für uns war es ganz o.k. und es waren einige niveauvolle und spannende Spiele dabei, leider auch wieder drei Partien, die wir zu zwölf verloren. Auf weitere Details möchte ich verzichten, nur noch sagen, dass es ein sehr schöner Tag für alle war und echt anstrengend. Auf der Heimfahrt gegen 22 Uhr konnte ich im Rückspiegel nur noch eingeschlafene Gestalten sehen.
Bis bald, nächste Woche kommt schon der Bericht von unserem Dellmann-Cup und von der Stadtmeisterschaft. Ein paar Fotos folgen auch noch.
Euer Marcel
Wenn Ihr diesem Link folgt, seht Ihr sofort unsere starken Gegner aus den Niederlanden, gegen die wir ganz knapp verloren haben: bouleclubkoeln.de.
44 Triplettes, die besten 14 nach 6 Runden spielen direkt am nächsten Tag, am gleichen Ort um die Landesmeisterschaft Um dort dabei zu sein, werden wir noch 1-3 Jahre brauchen. Unser erklärtes Ziel war es, sich mit den Besten des Rheinlands zu messen. Besonders wertvoll für unser Youngster-Triplette mit Christian, Dennis und John. Triplette 2 mit Sandra und Matthias, ergänzt von Jürgen aus Wipperfürth und Triplette 3 mit Andrea, Frank und mir. Während die Jungs und wir in den ersten drei Runden mächtig viel Lehrgeld bezahlten und alle Spiele verloren, machten Sandra, Matthias und Jürgen ihre Sache richtig gut und gewannen die ersten beiden Spiele gegen höher eingeschätzte Gegner, wurden dann aber im dritten Spiel von Manfred Donder & Co. ausgebremst. Dann war die Luft raus und auch Runde 4+5 ging verloren. Mittlerweile hatten die Jungs ein Spiel gewonnen und sollten auch da letzte noch gewinnen und auch wir haben uns berappelt und Runde 4+5 gewonnen. Dummerweise spielten wir im letzten Spiel gegen Sandra, Matthias und Jürgen und konnten diese auf wundersame Weise haushoch besiegen.
Am Ende mal wieder ein anstrengender 12-Stunden-Tag mit vielen interessanten Begegnungen auf der tollen Anlage, begleitet durch ein prima Catering. Zur hörbaren Freude von Andrea gab es sogar Pommes mit Mayo. So, und jetzt volle Konzentration auf unser eigenes Turnier am 9./10.6.12.
Euer Marcel
Zur Vorbereitung auf die Bezirksmeisterschaft am 2.6. sind Andrea, Frank und ich losgezogen nach Recklinghausen-Suderwich, wo bei knallender Sonne 34 Triplettes um den großen Preis spielten. In sehr netter und entspannter Atmosphäre haben wir Runde 1+3 verloren und Runde 2+4 gewonnen. Das fünfte Spiel hatten wir eigentlich nach einem 5-er Pack mit 12:7 schon im Sack und haben uns dann wieder zu blöd angestellt. Leichter Sonnenstich, Konditionsprobleme und daraus resultierende Konzentrationsschwächen führten zum 12:13. Dieses Spiel darf man nicht verlieren und das ist uns auch bitter aufgestoßen. Highlight des Tages für uns war die Partie gegen den frisch gekürten Landesmeister-Doublette Stefan Eisenhut mit Jan Mensing und Tireur (Name vergessen), die zwar viel besser sind als wir, denen wir das Leben aber verdammt schwer gemacht haben, obendrein alle sehr sympathisch.
Erkenntnis: wir sind durch die dauernde Teilnahme an den Turnieren zu einem Triplette gewachsen, das auch von hochkarätigen Gegnern nicht „mal eben so“ geschlagen werden kann, allerdings fehlt uns dann doch immer wieder die Souveränität die „Big Points“ zu machen. Bis bald
Euer Marcel
Motiviert durch unseren kleinen Erfolg in Erkrath sind Andrea, Frank und ich bei wolkenlosem, blauem Himmel aus dem Bergischen an das Ufer der Ruhr nach Kettwig gefahren. Das Boulodrôme und die mittlerweile fertige Halle kannten wir nur aus dem Zwischennetz. Ähnlich wie in Erkrath waren wir ganz angetan, welch wunderbare Spielstätten im Land so existieren!
Bei der Einschreibung waren wir bereits Triplette 53, es kamen noch einige hinterher. Interessant fand ich den Modus. Es wurden Vierergruppen gelost, die auf jeweils zwei zugeteilten Bahnen unter sich die Vorrunde ausspielten, aus dem Ergebnis ergab sich die Zuteilung für die folgenden A-B-C-D-KO-Runden, das ganze auch noch selber auf einem Vordruck zu ermitteln, sodaß die Veranstalter bis zu diesem Zeitpunkt auf Ihren Stühlen essen und rauchen konnten.
Ich mach`s jetzt kurz: erstes Spiel 13:8 gegen die Hausherren verloren, dann 13:4 gegen das lustigste Team gewonnen, was uns den Titel „Favoritenkiller“ einbrachte und dann im dritten Spiel, wie in Erkrath gegen drei Abgesandte des Königs, diesmal mit Hansa, haben wir uns nach einer 9:0 Führung am Ende selber geschlagen, 9:13. Das führte uns ins C-1/8-Finale gegen ein deutlich besseres Team, gemischt aus drei Mann aus Bochum/surplace/Stadtgarten.
Es entwickelte sich ein sehr enges, zähes, langes und teilweise nervenaufreibendes Spiel mit insgesamt 8 Führungswechseln. Andrea hat auf dem für sie schwierigen Boden supergeile Druck-Kugeln vorgelegt, die allerdings fast allesamt von dem überragenden Tireur entfernt wurden. Umso erstaunlicher, dass wir dieses Spiel 13:12 gewonnen haben. Ein interessantes Beispiel dafür, dass fehlende Harmonie und Hierarchie-Diskurse, trotz besserer individueller Fähigkeiten eben auch zur Niederlage führen.
Das 1/4-Finale gegen ein Regionalliga-Team von Essen-Stadtgarten haben wir dann wieder bei 9:8-Führung in der vorletzten Aufnahme versaut. Durch eigenes unglückliches Sauziehen haben wir dem Gegner 4 Stück zugeschanzt, die anschließende 13 konnten wir nicht mehr abwenden.
Ein schöner Tag in Kettwig, vor allem, weil wir bei allen Spielen viel Spaß mit den Leuten hatten. Außerdem war es die Premiere für unsere neuen Polos und Jacken, die auch durchaus Beachtung fanden, vor allem wurden wir gefragt, was es mit dem Schwan auf sich hätte. Einer bemerkte noch das wäre ja `ne Riesen-Schwanerei. Bis bald
Euer Marcel
Von diesem Tag muss ich jetzt mal erzählen, denn nur Matthias und ich haben uns für die Meisterschaft angemeldet. Um 7.45 Uhr holte uns Jürgen aus Wipperführt ab, regnerisches Wetter war angesagt – und wir waren glücklich darüber, dass unsere Wipperfürther Freunde einen Pavillion dabeihatten, so dass man sich im Trockenen mal hinsetzen und dort die Sachen aufgewahren konnte.
Gespielt wurde im Kurpark Aachen, bei gutem Wetter sicherlich ein tolles Umfeld mit vielen Kiesbahnen – jetzt waren leider auch viele Matschbahnen dabei.
Das erste Spiel verloren wir deutlich gegen Hans und Katja vom Kölner BC – Matthias spielte zwar super, aber da ich ein Totalausfall war, konnte er mit seinen drei Kugeln wirklich nicht viel anfangen. Auch das zweite Spiel gegen zwei weitere Kölner lief total verquer, wir kamen nicht ins Spiel. Ich wurde zwar leicht besser, aber nichts gelang.
Beim dritten Spiel passierte dann das, was ich nicht mag: Gegen gute Bekannte spielen. Jürgen und Emine waren unsere Gegner, denn sie hatten genau wie wir bisher nicht wirklich ins Spiel gefunden. Naja, tröstlich war: Wenigstens einer von uns würde endlich ein Spiel gewinnnen. Da ich weiterhin nichts trag, veränderten wir die Taktik: Matthias legte vor, schoss aber auch – dann war ich einfach mit meinen drei Kugeln dran. Nach diesem Spiel kann ich nur sagen: Matthias hat sich den Namen „Boulegott“ hier verdient. Drei Spiele so konstant, er hat super vorgelegt und geschossen. So gewannen wir mit 13:7.
Die letzten drei Spiele spielten wir nur noch gegen Aachener, die Platzvorteil hatten. Im ersten lagen wir 0:7 schnell zurück, mein üblicher Spruch „Jetzt fang ich an“ wurde müde belächelt aber wir holten auf. Beim Stand von 9:10 vergeigten wir aber eine Aufnahme leider komplett.
Das fünfte Spiel war dann eine absolute Matschpartie, bei der ich manchmal Kugeln nicht mehr erkennen konnte, weil sie alle schwarz und „bematscht“ waren. Auch hier lagen wir schnell 0:7 zurück, unsere Motivation war eigentlich gleich Null, denn unsere Gegner Sascha und Christian waren sehr nett, aber leider deutlich besser. Wieder mein Spruch“ Jetzt fang ich an“ – und diesmal tat ich es auch. Ein Schuss – ein Carrot, ein Schuss, bei dem ich eine Kugel herausfischte. Trotzdem stand es irgendwann 12:9 gegen uns. Matthias legte phantastisch – am Ende der Aufnahme waren die Gegner leer und wir hatten den Punkt und noch vier Kugeln. „Wenn ihr die Nerven behaltet, könnt ihr gewinnen“, kam es von den Gegnern. Matthias` letzte Kugel passte nicht ganz – aber mir gelang es, alle drei exakt zu platzieren. 13:12 gewonnen – das war schon toll.
Das letzte Spiel gewannen wir dann nach einer 0:2-Führung gegen uns haushoch mit 13:2 – sehr schnell, weil der Gegner uns in einer Aufnahme mit der letzten Kugel 4 Punkte schoss – aber wirklich gefährdet waren wir nicht.
Fazit: Wir waren platziert auf Rang 40, haben uns auf Rang 31 vorgekämpft, hätten leider ein Spiel mehr gewinnen müssen. Wer die Nerven behält, kann sich super hochkämpfen – und Schiris zu holen ist manchmal echt sinnvoll. Ich spiele gerne die Meisterschaften und freue mich auf die nächste.
Eure Sandra
Obwohl die Kollegen aus Wipperfürth ihr mittlerweile viertes 1.Mai-Turnier veranstalteten, zog es Andrea, Frank und mich ins Neandertal bei Erkrath und diese Entscheidung sollte sich als die richtige erweisen. Wie in letzter Zeit scheinbar üblich bei Boule-Turnieren versammelte sich ein Rekord-Teilnehmerfeld von sage und schreibe 81 Triplettes, darunter so ziemlich jeder, der Rang und Namen hat in der NRW-Pétanque-Szene. Erstklassig auch die Anlage des CdP Erkrath. Insgesamt 7 Felder mit unterschiedlichen Belägen, Kies oder Split, fein, mittel, grob, rötlich oder grau, verschiedene Härte der Böden, manche, wo man rauf und runter spielt, mit tückischen Wellen und pudrigen Senken, wo man den Aufschlag einer Kugel gar nicht hört, wieder andere seitlich geneigt. Ein guter Teil von großen Laternen beleuchtbar, dazwischen ein modernes kleines Vereinsheim und ein teilweise überdachter Grillplatz. Kurz gesagt: ein Traum! Für das Turnier waren die schmalen Wege des kleinen Parks rund um den Leo-Heinen-Platz zusätzlich als Bahnen vorbereitet. Dort spielten wir gegen unsere ersten Gegner, 3 Abgesandte des Königs von Siemens Mülheim, die uns trotz einiger Beteuerungen eine kurze Nacht gehabt zu haben und dringend ein Weizenbier zu brauchen 13:8 besiegten. Das schwierigste Unterfangen und nach kurzer Zeit der „running gag“ dieses Spiels war der Sauwurf, der nicht nur in einer Aufnahme bis zu 6-mal vollführt wurde. Danach ging es gegen ein gemischtes Team aus Kettwig und Neuss. Mieser Start, stark zurückgekämpft, 11:11, dann wieder vergeigt, vor allem ich alles verpeilt. Ernüchterung. Da half nur ein Wein im Sektkelch für Andrea und zwei Altbier für uns. Von nun an ging`s bergauf, Achtelfinale D-Turnier, hahaha. Die 3 Jungs, die auch gerne das Viertelfinale erreicht hätten, sahen zwar aus wie Neandertaler, kamen aber vom BSV Herten und hatten keine Keule dabei, 13:5 für uns. Die vierte Runde wurde echt hart: die beiden großen, alten, eiskalten Herren aus dem Ittertal hatten Andrea und mich schon letztes Jahr beim Dellmann-Cup auf 9, lieber 10 m totgelegt. Das war auch diesmal ihre Taktik, unterstützt von Raymond, allerdings habe ich Ihnen mit ein paar gewaltigen Schüssen auf Eisen zur rechten Zeit die Tour vermasselt. Nach einem langen, nervenaufreibenden Spiel gingen wir endlich mal mit 13:12 vom Platz. Das Halbfinale begann wieder übel für uns, der Chef der Truppe nahm die Sau glücklich für 4 mit nach hinten. Danach kam aber nicht mehr viel, der Leger wurde zum Totalausfall, umgekehrt fand Andrea fast immer den richtigen Weg, klares 13:5. Finale. Der Gegner, Vater und Sohn plus Freundin, kam von der Zeche Nachtigall (PBC Witten) und machte einen mächtig souveränen Eindruck. Die Bahn, die vom Veranstalter für unser D-Finale vorgegeben wurde, war sicherlich die schwerste und unberechenbarste, die wir je gespielt haben. Erschwert wurde das Ganze durch die fortschreitende Dämmerung und das Einsetzen der Laternen, also permanent wechselnde Lichtverhältnisse. Dennoch kamen wir nach und nach mit der Bahn zurecht und erkämpften uns nach erneutem Anfangsrückstand die knappe Führung, wodurch wiederrum die drei zusehends ihre Harmonie verloren. Bei 8:6 Schuß für 2, zwei Löcher von mir, dann eins von Frank und mit seiner letzten trifft er, 10:6. Der Widerstand war gebrochen und wir holten die drei fehlenden Punkte in den zwei folgenden Aufnahmen. Inzwischen war es 21Uhr30 und zur Belohnung für den 12-Stunden-Tag bekamen wir noch drei von den begehrten Stein-Pokalen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Ein super Tag!
Euer Marcel
Hier noch der Link zur Erkrather Homepage mit unserem Siegerfoto: www.cdp-erkrath.de.