Abgesehen vom Wetter fing der Tag echt beschissen an. Unser (ehemaliger) Italiener an der Ecke, dem wir schon gute Umsätze beschert haben und der uns mit Strom versorgen wollte, hat uns voll draufgesetzt (übrigens nach erneuter Absprache am Samstagabend am Sonntag wieder!!!). Verzweifelt versuchte Matthias in der gesamten Nachbarschaft Ersatz zu finden. Erst zwei Stunden später hatte seine Tochter Lisa Erfolg bei der netten Frau S., allerdings mussten wir 150 Meter mit Kabeltrommeln verlegen. So hielt sich auch die Freude über das frühe Eintreffen der di Caras und von Herbert und den anderen vom BC Köln um 9.00 Uhr in Grenzen. Kein Strom, kein Computer, kein Drucker, kein Kühlschrank und vor allem keine Kaffeemaschine, das war für die weiterhin zahlreich erscheinenden Gäste das größte Übel. Und so lief die erste Maschine etwa zeitgleich mit dem Beginn der ersten Runde durch, danach wurde alles ganz geschmeidig.
40 Teams hatten sich mittlerweile angemeldet, das übertraf unsere kühnsten Erwartungen. Neben unseren guten Freunden aus Wipperfürth, Witzhelden und Wiesdorf, die bereits 12 Doubletten an den Start brachten, hatten sich auch alle anderen, bei den diversen Turnieren neu gewonnenen Boulefreunde, auf den Weg nach Wermelskirchen gemacht. So kamen mindestens 4 Doublettes aus Recklinghausen-Suderwich, samt Ihrem überaus sympathischen Präsidenten Martin Wleklik, der später auch noch unsere heimische Presse mit interessanten Informationen und amüsanten Bemerkungen über das Boule-Spiel versorgte. Natürlich die kleine, temperamentvolle Maria aus Hagen, die mit ihrer Trefferquote so manchen zum Staunen brachte, mit Mann und Freunden aus Iserlohn. Das spätere Siegerduo vom PCC Köln und vom Rathenauplatz, die beiden Damen aus Kerpen und Niederzier mit dem eigens für den Welpen mitgebrachten Minizelt. Die beiden Michaels aus Hückeswagen genauso wie die beiden keinesfalls alten, aber großen Herren aus Solingen sowie die überall präsenten Angela Flieger und Bernd Motte (ich nehme an das waren Klone und die echten waren in Düsseldorf). Allerdings sahen die Gesichtsröte und die Halskrause von Bernd nach dem schlechten Spiel und der Niederlage gegen Horst aus Suderwich sehr original aus. Nichts für ungut. Da waren noch Steffi mit Elke, die zum zweiten Mal im Leben ein paar Kugeln, zumindest solche, in der Hand hatte, aber trotz aller Niederlagen immer lustig blieb und natürlich unsere Ati, die sich für sehr viel Geld (Insider sprechen von 5.000 €) einen Spitzen-Tireur aus Wuppertal angemietet hatte. Wer jetzt nicht erwähnt wurde, der verzeihe mir, denn alles konnte ich auch nicht verfolgen, weil wir uns den Rest des Tages mit unserem Team dem Wohl der Gäste gewidmet haben.
An dieser Stelle ein großes Lob an alle, die so einsatzfreudig waren, z.B. Tom, den Deutschen BBQ-Meister, der nach seiner Nachtschicht bei Bayer pünktlich zur Mittagszeit am Grill stand. Aber auch an Sandra, die in all dem Trubel ein ruhender Pol war und mit einer zeitlich straffen Turnierleitung dafür sorgte, dass keine allzu großen Pausen entstanden sind und am frühen Abend alle wieder nach Hause fahren konnten, um das erste Spiel der Deutschen bei der EM zu verfolgen. Aus genannten Gründen kommt die sportliche Seite bei meinem heutigen Bericht viel zu kurz, da kann man nichts machen. Ich glaube, es waren einige gute Partien dabei, aber vor allem war die Atmosphäre spürbar entspannt und alle haben nach eigenem Bekunden einen schönen Tag bei uns verbracht. Das ist das Beste, was wir erreichen konnten und wollten und hoffentlich die Basis für weitere tolle Turniere in den nächsten Jahren. Auf ein Wiedersehen,
Euer Marcel